FAQ – häufig gestellte Fragen

01 Produkte mit SMI-Schnittstelle

Nein. In der Regel werden SMI LoVo Antriebe mit 24V Gleichspannung versorgt. Andere Spannungen sind jedoch möglich. Die Versorgungsspannung des Antriebs und der Stromversorgung müssen aufeinander abgestimmt werden.

SMI-Antriebe verschiedener Fabrikate sind bezüglich der Schnittstelle kompatibel. Das bedeutet, dass die spezifizierten Standardbefehle bei allen Antrieben gleich ausgeführt werden und dass die Adressierungsvorgänge identisch sind.
Beim Wechsel eines Fabrikats, resp. Herstellers ist zu beachten, dass Funktionen, Eigenschaften und technische Daten von Antrieben unterschiedlich sein können. Es betrifft z.B.:
– maximale Drehzahl
– mit oder ohne Kriechgang
– mit oder ohne Drehzahlregelung
– Einstellvorgänge für Endlagen
– Einbaumasse
– herstellerspezifische Funktionen
– etc.

Ein Produkt kann als zertifiziert angenommen werden, solange es auf der Webseite unter https://standard-motor-interface.com/produkte/ registriert ist. Für diese Produkte wurde ein Zertifikat ausgestellt. Nicht registrierte Produkte dürfen nicht mit dem SMI-Zeichen in Verkehr gebracht werden.

Werden an einem Produkt Änderungen vorgenommen oder ändern sich die Anforderungen, kann eine Wiederholung des Zertifizierungsprozesses fällig werden.

Alle zertifizierten Produkte sind auf der Website https://standard-motor-interface.com/produkte/ registriert. Von jedem Produkt kann ein Datenblatt heruntergeladen werden.

Für Produkte, die einen Prüfungs- und Zertifizierungsprozess bestanden haben, stellt die Geschäftsstelle ein Zertifikat aus. Die Nummer des Zertifikats ist für jedes Produkt im einheitlichen Datenblatt aufgeführt. Im Zertifikat sind die Informationen über Prüfprotokolle und Revisionsnummern der verwendeten Spezifikationen enthalten.

Zertifizierte Produkte tragen das SMI oder das SMI LoVo Zeichen. Zusätzlich sind zertifizierte Produkte auf der Website www.Standard-Motor-Interface.com registriert.

02 Verein SMI Standard Motor Interface e.V.

Mitglieder können an den Mitgliederversammlungen teilnehmen und in Arbeitsgruppen mitarbeiten.

Die technische Arbeitsgruppe befasst sich mit der Weiterentwicklung des Standards und mit der Behandlung von Fragen rund um die Schnittstelle.

Die Arbeitsgruppe Marketing fördert die Verbreitung von SMI.

Eine Mitarbeit in einer Arbeitsgruppe ermöglicht den Gedankenaustausch in einem professionellen Netzwerk. Dabei achten wir auf die Einhaltung von kartellrechtlichen Anforderungen.

Als Mitglieder des Vereins können aufgenommen werden:
– Anbieter von Antrieben und Steuerungen mit SMI-Schnittstelle
– Anbieter von Rollladen- oder Sonnenschutzprodukten
– Planer oder Systemhäuser, im Bereich der Gebäudeautomation
– Anwender, Betreiber oder Anbieter im Bereich der Gebäudeautomation
– Forschungsinstitute oder Verbände

Die aktuell gültige Spezifikation kann in Papierform gegen Unterzeichnung einer Nutzungsvereinbarung und einer Gebühr bei der Geschäftsstelle bezogen werden.

Die Weiterentwicklung des Standards und die Organisation werden über Beiträge der Mitglieder finanziert. Es gibt Jahresgebühr, eine Markenrechtsgebühr, Zertifizierungsgebühr und Registrierungsgebühr. Das Gebührenreglement ist auf Anfrage erhältlich bei der Geschäftsstelle.

Die Schritte zu einer Mitgliedschaft im Verein SMI Standard Motor Interface e.V. sind folgende:
– Kontaktaufnahme mit der Geschäftsstelle
– Ausfüllen eines Anmeldeformulars
– Unterzeichnung einer Nutzungsvereinbarung/ Markenrechtsvereinbarung

In der Regel wird der Geschäftsstellenleiter das Gespräch mit neuen Mitgliedern suchen zum Kennenlernen und zur Klärung von allfällig offenen Fragen.

Firmenmitglieder erhalten Zugang zur SMI-Dokumentation mit Updates.

Nach dem Beitritt zum Verein werden die Beiträge nach Gebührenreglement fällig.

03 Planung, Installation und Inbetriebnahmen

Die SMI-Schnittstelle ist für maximal 16 Antriebe ausgelegt. Es gibt auch Aktoren oder Gateways, die eine kleinere Anzahl Antriebe an einem SMI-Interface unterstützen und dies im Datenblatt beschreiben. Werden mehr als die zugelassenen Antriebe angeschlossen, kann dies zu Störungen führen. Es gibt auch Aktoren oder Gateways, die die Anzahl der angeschlossenen Antriebe ermitteln und überzählige Antriebe nicht ansteuern. Fazit: Für einen zuverlässigen Betrieb darf nur die zugelassene Anzahl Antriebe angeschlossen werden.

Die Leistungsaufnahme eines Antriebs in Ruhephasen kann weiter reduziert werden mittels Ausschalten der Versorgungsspannung. Ein solcher Vorgang kann in Zweckbauten beispielsweise in der Nacht oder am Wochenende sinnvoll sein. Nach dem Wiedereinschalten ist der Antrieb nach spätestens 2 Sekunden bereit zum Empfang eines Telegramms.

SMI-Antriebe kennen die beiden Betriebsarten, den Tasterbetrieb und den Telegrammbetrieb (siehe Planungshandbuch).

Sobald ein Antrieb eine angeschlossene Steuerung erkennt, wird der Telegrammbetrieb eingeschaltet. Der Antrieb ist bereit, Kommandos zu empfangen.

Wird die Steuerung abgeklemmt und werden Taster angeschlossen, muss der Antrieb in den Tasterbetrieb wechseln, um die Tasterbefehle auszuwerten. Die Umschaltung in den Tasterbetrieb ist nicht bei allen Antriebsfabrikaten gleich gelöst. Es gibt folgende Möglichkeiten:
– Der Antrieb erkennt das Fehlen der Steuerung und schaltet automatisch in den Tasterbetrieb
– Es müssen die Tasten AB und AUF nacheinander einmal gedrückt werden
– Die Versorgungsspannung muss kurz unterbrochen werden
Wenn der Antrieb das Fehlen der Steuerung nicht automatisch erkennen kann, ist das Vorgehen in der Bedienungsanleitung beschrieben.

Konventionelle Sonnenschutzsteuerungen sind in der Regel mit vieradrigen Leitungen zu den Antrieben ausgeführt. SMI benötigt eine fünfadrige Leitung.

In der Haus- oder Gebäudeinstallation können genormte Leitungen mit 5 Adern verwendet werden (NYM-J 5×1,5 oder NYM-J 5×2,5). Der Aderquerschnitt richtet sich nach dem Strombedarf, dem Spannungsabfall aufgrund der Leitungslänge und dem Schleifenwiderstand. Es sind die gesetzlichen Installationsrichtlinien zu beachten.

Für die Installation von SMI LoVo Antrieben sind Leitungen mit 4 Adern notwendig. Es sind keine besonderen Anforderungen festgelegt. Es muss bei der Dimensionierung auf den Leitungswiderstand, resp. Spannungsabfall geachtet werden und es müssen die gesetzlichen Installationsvorschriften eingehalten werden.

Der SMI-Antrieb ist gegen ein Vertauschen der Anschlüsse Phase (L) und Nullleiter (N) geschützt und würde keinen Schaden erleiden. Die gewünschte Funktion ist aber nicht sicher gestellt. SMI-Antriebe müssen korrekt nach Anschlussschema installiert werden. Beachte auch das Kapitel Installieren im Planungshandbuch.

Anschlussschema

Möglich sind Bus- oder Stern-Topologie wobei jedoch die Bus-Topologie Vorteile hinsichtlich des Verkabelungsaufwandes bietet.

Topologien

04 Hilfsmittel für die Installation und Prüfung

Das Einstellen der Endlagen liegt in der Verantwortung der Lieferfirma des Rollladens oder Sonnenschutzes. Die Einstellung der Endlagen ist spezifisch für das jeweilige Produkt und den Antrieb. Die Endlagen können mit einem Einstellkabel gesetzt werden.

05 Adressierung von SMI-Antrieben

Nein. Jede KeyID stellt eine einmalig vergebene Adresse eines Herstellers zur eindeutigen Identifikation eines Antriebs dar.

Der Herstellercode und die KeyID definieren unverwechselbar einen individuellen Antrieb. Die beiden Codes sind auf dem Antrieb dokumentiert und können in dezimaler oder hexadezimaler Form dargestellt werden:
Herstellercode: 1..10 (dezimal) oder 1..A (hexadezimal)
KeyID: 0..4’294’967’295 (dezimal) oder 0..FFFFFFFF (hexadezimal)
Je nach Steuerungssystem müssen der Herstellercode und die KeyID im Konfigurations-Tool eingetragen werden. Es ist darauf zu achten, dass die Codes in der richtigen Form eingetragen werden. Die KeyID kann mit einem Rechner im Programmierermodus leicht von dezimal auf hexadezimal und zurück umgerechnet werden.

Es gibt auch Aktoren, die die KeyID selbständig auslesen. Die dazugehörenden Antriebe müssen dann nachträglich den Räumen zugeordnet werden.

Bei gewissen KNX-Aktoren sind in der ETS der Herstellercode zuerst und dann die KeyID im folgenden Abschnitt einzutragen.

Ein Antrieb hat zur Identifikation drei Codes:

Die KeyID ist eine 32Bit-Adresse. Jede KeyID wird von einem Hersteller nur einmal vergeben.

Der Herstellercode (Manufacturer Code) ist ein Code im Bereich von 0..10. Der Herstellercode identifiziert zusammen mit der KeyID einen einzelnen Antrieb, der in dieser Kombination nur einmal vorkommt.

Die Slaveadresse ist ein Code im Bereich von 0..15 und kann jedem Antrieb als Kurzadresse zugeordnet werden.

06 Störungen

Die Ursache kann ein Installationsfehler sein. Der korrekte Anschluss der Spannungsversorgung muss überprüft werden. Bei Steckverbindungen STAS4 muss L auf Anschluss 3 und N auf Anschluss 4 verbunden sein. Ein Vertauschen der Anschlüsse kann bei längeren Leitungen zu Fehlfunktionen führen.

Wenn zwei oder mehrere Antriebe die gleiche Slave-Adresse haben, funktionieren Fahrbefehle problemlos. Lesebefehle, wie z.B. das Auslesen der aktuellen Position sind bei einer solchen Konfiguration nicht möglich. Für die korrekte Verwendung von Lesebefehlen muss jeder Antrieb auf eine eigene Slave-Adresse programmiert werden. Die Zuordnung der Slave-Adresse ist mit dem Programm SMI-easyMonitor oder über Aktoren vorgesehen. Antriebe mit unterschiedlichen Slave-Adressen können mit dem Gruppen-Key zu Gruppen zusammengefasst werden.

Bei der Steuerung von Jalousien könnte ein Antrieb als Referenzantrieb verwendet werden zum Überwachen einer Endlagenposition. Erreicht der Referenzantrieb die Endlage, werden alle anderen Antriebe gestoppt. Dieses Vorgehen wird nicht empfohlen, da 230VAC-Antriebe leicht unterschiedliche Laufzeiten haben können.

Bei der Nutzung des SMI-easyMonitors können Störungen auftreten, wenn:
– Anti-Virenprogramme auf dem PC den Ablauf stören -> Virenscanner deaktivieren
– die Rechenleistung des PC’s ungenügend ist -> PC wechseln

Mit SMI-Antrieben können die Lamellen einer Jalousie exakt ausgerichtet werden. Falls die Lamellen nicht wunschgemäss ausgerichtet sind, können folgende Ursachen vorliegen:
– die Wendegetriebe der Jalousien sind ungeeignet für eine exakte Lamellenpositionierung
– die Endlagen sind nicht korrekt eingestellt
– die Lamelle wird in vielen kleinen Schritten verstellt und die Schritte sind zu klein für eine reproduzierbare Positionierung der Lamelle
– die Steuerbefehle für die Jalousien sind unterschiedlich aufgrund der verwendeten Algorithmen -> Analyse mit Hilfe des SMI-easyMonitors